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Die neuen deutschen Wörter
By Antje Schroeter
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Der deutsche Sprachalltag hat sich in den letzten Jahren stark verändert
und ist an der Wende zum neuen Jahrtausend
geprägt von Neukreationen unterschiedlichster
Herkunft und von der immer schnelleren Aufnahme
von Anglizismen.
Nicht alle empfinden diese Veränderung der Sprache als Bereicherung, einige
sprechen sogar von sprachlicher "Überfremdung".
Dabei ist anhand dieser Entwicklung deutlich
zu erkennen, dass Sprache durchaus lebendig
ist und den Zustand einer Gesellschaft und
vor allem einer Epoche widerspiegelt. Im Zeitalter
der Globalisierung und der multikulturellen
Gesellschaft kann die Entwicklung der Sprache
nicht einfach stehen bleiben. Neue Wörter
sind notig, um Neues auszudrücken.
Besonders im Bereich Politik und Wirtschaft
haben sich neue Begriffe gebildet, die neue,
nicht immer positive Situationen beschreiben.
So taucht in einer Zeit, die geprägt
ist von Arbeitslosigkeit, der Begriff Personalentsorgung
auf. Er beschreibt den Personalabbau innerhalb
eines Unternehmens, und klingt deswegen so
schrecklich, weil "Entsorgung" im
allgemeinen im Zusammenhang mit Müll
verwendet wird. Aus diesem Grund wurde der
Begriff Personalentsorgung 1998 auf
die Liste der Unwörter des Jahres
gesetzt.
Ebenfalls aus dem wirtschaftlichen Bereich
kommen die Begriffe Humancapital und
Recruiting. Dabei bedeutet Humankapital,
dass die Mitarbeiter eines Unternehmens als
wichtigster Produktionsfaktor angesehen werden,
d.h. als wertvolle Investition und nicht als
Kostenfaktor. Recruiting klingt militärisch,
beschreibt aber lediglich die Suche eines
Unternehmens nach Personal.
Bei auffallend vielen neuen Wörter, handelt
es sich um Denglisch, das heißt
englische Wörter, die in die deutsche
Sprache übemommen wurden, weil sie bestimmte
Sachverhalte besser und präziser beschreiben,
als es anhand der deutschen Sprache möglich
ist. Oftmals gibt es für bestimmte Bewegungen
kein deutsches Wort, auch deshalb nicht, weil
viele neue Trends und Bewegungen aus
England und Amerika kommen. Die neuen deutschen
Wörter beschreiben eigentlich nur für
Deutschland relevante Vorkommnisse oder Probleme.
So wurde im Laufe dieses und letzten Jahres
viel vom Reformstau gesprochen. Nötige
Veränderungen in der Politik und in der
Wirtschaft wurden hinausgezögert oder
ganz blockiert. Reformstau wurde 1997 zum
Unwort des Jahres gewählt. In einem engen
Zusammenhang mit dem Reformstau steht
die Suche nach Steuerschlupflöchern und
Steueroasen.
Die Schattenwirtschaft blüht in
Deutschland,damit ist gemeint, dass so viel
schwarz gearbeitet, wird wie selten zuvor.
Dies ist natürlich inkompatibel
mit der hohen Arbeitslosigkeit und der derzeitigen
Wirtschaftslage. Andererseits gab es in der
letzten Zeit so viele Elefantenhochzeiten
wie nie zuvor, also Fusionen von zwei großen
Unternehmen. Dies ist auch für Börsianer
ein interessantes Phänomen. Viel wurde
auch in den letzten zwei Jahren von den Konvergenzkriterien
gesprochen, die über die Teilnahme jedes
Landes am Euro entscheiden, also ob ein Land
eurotauglich ist oder nicht.
Dabei gibt es aber auch die Länder, die
von ihrem Opt-out-Recht Gebrauch machen,
d.h. sie müssen die neue Währung
noch nicht annehmen (Großbritannien
und Dänemark). Auch Personennamen gehen
in den Sprachgebrauch ein, so hat der Blairismus
den Thatcherismus abgelöst, der
den Schnitt zwischen Reich und Arm zur Zweidrittelgesellschaft
hat. Der Blairismus soll das gesellschaftliche
Feeling verbessern.
Auch der neue deutsche Kanzler Gerhard Schröder
ist schon in aller Munde, so fragte man sich,
als er Ministerpräsident von Niedersachsen
wurde, ob er ministrabel sei. Dabei
fanden einige er schrödere zuviele
herum.
Diese Slang-Kreation bezog sich auf
Gerhard Schröder und aufseine Vorliebe
zu jedem Thema Stellung zu beziehen und mitzureden.
Zu den Wörtern des Jahres 1998 wurde
unter anderem das Wort Elchtest gewählt.
Er tauchte in Zusammenhang mit der kippenden
A-Klasse von Mercedes auf. Das neue Modell,
das eine Verbindung zwischen Minivan und Golfklasse
sein sollte, hatte den Elchtest nicht
bestanden. Dieser simuliert, dass in den nordischen
Wäldern plötzlich ein Elch auf der
Straße steht und blitzschnelles Ausweichen
nötig ist. Dabei kippte der Wagen urn,
und der Elchtest wurde zum kurzfristigen Lieblingswort
der Deutschen. Es wurde auch zum Synonym für
"Kipptest" für jeden Politiker,
der ins Schwanken kam und für jede neu
getroffene Entscheidung, die sich erstmal
bewähren mußte.
Die Paparazzi freuten sich über
Bilder und Geschichte über den kippenden
Kleinwagen, doch wer weiß, vielleicht
wird der Wagen ja noch ein Kultauto,
das wäre doch kultig, oder ?
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