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An der Schwelle von Leben und Tod




Am 25. Dezember 1997 wurde Marino Restrepo, ein reicher Filmproduzent aus Hollywood, von der kolumbianischen Mafia entführt und in den Dschungel Amazoniens verschleppt. Als er auf seine Hinrichtung wartete, machte Restrepo die Erfahrung, was während des persönlichen Gerichts geschieht, das jeder Mensch nach seinem Tod erlebt.

Marino Restrepo kam im Jahre 1950 in dem kolumbianischen Städtchen Anserma zur Welt. Seine Eltern waren reiche Kaffeeplantagenbesitzer, die ihre Waren nach Spanien exportierten. Marino hatte neun Geschwister. Der mächtige Clan lebte nach dem katholischen Glauben, den Marino im Alter von 15 Jahren verwarf, als er nach Bogota zur Schule geschickt wurde. Nach Jahren erinnerte er sich, dass er sich 33 Jahre lang immer weiter von Gott entfernte, aber den Anblick seiner Großmutter, die den Rosenkranz betete, niemals vergaß.

Es war in den 60er Jahren des 20. Jahr- hunderts. Der von seiner Familie getrennte Jugendliche fing an, Drogen zu nehmen und die sogenannte „freie Liebe“ zu praktizieren, die ihn bis zu seiner Bekehrung im Jahre 1997 gefangen hielt. Mit 20 Jahren heiratete Marino ein Mädchen, das von ihm schwanger geworden war. Weil das Mäd- chen entgegen dem Willen seiner Eltern das Kind zur Welt bringen wollte, flohen die jungen Leute nach Deutschland, wo sie sechs Jahre lang in Hamburg wohnten. Dort kamen zwei Söhne Marinos zur Welt. Die Familie wanderte in die Vereinigten Staaten aus und ließ sich zunächst in New York und dann in Hollywood, Kalifornien, nieder, wo Marino eine Karriere im Show- Business startete. Sie reisten, Marino verdiente immer mehr Geld als Schauspieler, Komponist, Filmproduzent, Drehbuchau- tor etc. Er besuchte seine Verwandten in Kolumbien regelmäßig und unterstütze sie auch finanziell. Er war sowohl beruflich als auch finanziell erfolgreich.

Marino Restrepo hielt sich für einen gläubigen Menschen, denn er „glaubte“ an alles, was gerade angesagt war: Er glaubte an die Reinkarnation, beschwor Geister und legte Tarotkarten, las Bücher über New Age, interessierte sich für die neusten philosophischen Strömungen und ließ sich die Einrichtung seines Hauses nach der Feng-Shui-Methode einiges kosten. Marino erinnert sich: „Ich wusste nicht, oder vielmehr vergaß ich, was man mich in der Kindheit gelehrt hatte, dass nämlich nicht alle Geister von Gott kommen. Viele Jahre hinweg beschäftigte ich mich mit den Geistern der Finsternis, bis ich ein vollkommener Heide geworden war. Das »Ich« wurde zum Zentrum meines Lebens. Ich schuf mir einen eigenen Glauben, ein eigenes inneres »Königreich «, und die Menschen um mich herum betrachtete ich wie Dienstboten. Das Einzige, was damals für mich zählte, war der Erfolg. Ich lebte ganz von der Mentalität dieser Welt eingenommen: so viel wie nur möglich Geld verdienen, berühmt werden und das Leben genießen. Ich will aber damit nicht sagen, dass die Welt und alles, was in ihr ist, verdammt werden sollte. In der Welt, die Gott schuf, gibt es sehr viele gute Dinge. Es war meine Einstellung zu den Gütern dieser Welt und die Art und Weise, wie ich lebte, die dämonisch waren, denn ich lebte ganz von Gott abgeschnitten.“

Ein Weihnachtsgeschenk

Im Jahre 1997 fuhr Marino zu Weihnachten nach Kolumbien. Es war eine besonders schwierige Zeit für seine Familie, die in tiefer Trauer war, nachdem sie fünf ihrer Mitglieder innerhalb von nur fünf Jahren verloren hatte. Im Jahre 1992 war Marinos Ehefrau an Krebs gestorben, dann verstarben zwei seiner Brüder und die Eltern. „Jeder stellte sich die Frage: Wer wird der Nächste Sein?“, schreibt Marino Restrepo. „Obwohl ich an die Reinkarnation glaubte, gelang es einer meiner Schwestern, mich dazu zu überreden, am 16. Dezember in die Kirche zu gehen, wo gerade die in Lateinamerika und auf den Philippinen so beliebte Novene zum Kinde Jesu begonnen hatte (…). Ich beschloss, das Kind Jesu darum zu bitten, mein Leben noch besser zu machen. Dabei dachte ich an etwas ganz anderes als meine Schwester, deshalb bekannte ich ihr meine Gebetsintention nicht. Ich wusste, dass sie und der Rest der Familie seit Jahren um meine Bekehrung beteten. In meinem Kopf hatte ich eine ganze Menge schrecklicher Ideen, wie ich zu noch mehr Geld, Berühmtheit und Vergnügen kommen konnte. Meine Schwester ermunterte mich, eifrig zu beten, worauf ich ihr nur ironisch zulächelte. Oh, wenn ich damals nur gewusst hätte, worum ich bat!“ Jesus hat mich nicht enttäuscht.

Genau 24 Stunden nach Beendigung der Novene, es war gegen Mitternacht am 25. Dezember 1997, fuhr Marino nach dem Weihnachtsessen einen seiner Onkel zu dessen Farm. Plötzlich sprangen aus der Böschung sechs bewaffnete Männer direkt vor seinen Wagen. Sie schleppten den Fahrer aus dem Wagen heraus, fesselten ihn, zogen ihm einen Sack über den Kopf, banden einen Strick um seinen Hals und zogen ihn wie ein Tier in den Dschungel hinein. Es war eine typische Entführung, um Lösegeld zu erpressen. Die Entführer waren rücksichtslos. Sie kannten die Familie Restrepos genau, wussten alles über die Beschäftigung der einzelnen Mitglieder und kannten auch ihre Aufenthaltsorte. Sie sagten dem Entführten, sie würden ihn nach Erhalt des Lösegeldes sowieso umbringen. Marino wusste, dass es ihnen ernst damit war und dass es sich nicht um einen Film handelte … Im Morgengrauen erreichten sie eine kleine Hütte, wo man Marino in einen Kellerraum einsperrte, wo alles voller Fledermäuse, Kot und Würmer war. Der Körper des Gefangenen verwandelte sich durch Bisse in eine einzige aufgedunsene, schmerzhafte und juckende Wunde. Weil seine Hände die ganze Zeit über gefesselt waren, verschlimmerte er den Zustand zum Glück nicht noch durch Kratzen.

Nicht solch ein Weihnachtsgeschenk hatte Marino erwartet! Heute jedoch erinnert er sich an diese Schrecken als an die größte Gnade seines Lebens: „Als ich damals in der Dunkelheit dort im Dreck saß, bei lebendigem Leibe von Ungeziefer zerfressen, hungrig und entsetzt, begann ich, in meinem Herzen nach etwas zu suchen, woran ich mich aufrichten konnte. Ich erinnerte mich an alle mir bekannten Philosophien, magischen Rituale, Mantras etc. Ich konnte nichts finden, was mir angesichts meiner Umstände helfen konnte! Dabei hatte ich doch jahrelang dank meines geheimen Wissens geholfen, die Probleme anderer zu lösen. Doch jetzt wirkte nichts. Ich fand lediglich einen kümmerlichen Rest katholischen Glaubens aus meiner Kindheit. Es war so wenig, dass ich mich trotz wirklicher Bemühungen an kein einziges Gebet erinnern konnte. Ich verstand, dass in diesem Glauben meiner Eltern und Vorfahren die Wahrheit und Kraft vorhanden waren, die ich verloren hatte! Eine tiefe Traurigkeit befiel mich.“

„Ich stand vor Gericht“

Vor den Augen Marinos liefen die Bilder seines ganzen Lebens ab: „Die erste Erinnerung betraf die mutwillige Zerstörung der Pflanzen im Familiengarten, die ich mit meinem Fahrrad niederfuhr. Ich war damals drei Jahre alt. Eine Bedienstete lief hinter mir her und rief, ich solle das unterlassen, aber ich hörte nicht auf sie.“ Es folgten weitere gute und schlechte Taten aus der Kindheit. Das Gute ging schnell und schmerzlos vorbei, doch das Böse blieb stehen. Als der Lebensfilm beim 12. Lebensjahr Marinos ankam, spürte er einen ungeheuren Schmerz angesichts der eigenen Sünden. „Und das spürte gerade ich“, erinnert sich Marino, „ein Mensch, der überhaupt nicht an die Existenz der Sünde glaubte! Ich lachte die Menschen, die dieses Wort benutzen, aus und spottete über sie. Und nun fühlte ich einen beträchtlichen Schmerz angesichts der eigenen Sünden, obwohl es weder ein körperlicher noch ein psychischer Schmerz war. Es war ein rein geistiger Schmerz.“

Marino war sich der Tatsache bewusst, dass seine Seele sich im Zustand der Todsünde befand und kein Recht hatte, sich Gott zu nähern. Er bemerkte sogar, dass das, was er in seinem Leben für gut befunden hatte (wohltätige Arbeit, Mitgliedschaft in Amnesty International und anderen Menschenrechtsorganisationen, finanzielle Unterstützung der Familie etc), selbstsüchtigen und oberflächlichen Motiven entsprang. „Die Menschen sagten, ich sei ein guter Mensch, sie ahmten mich nach. Ich bildete mir einiges darauf ein. In Wahrheit war ich aber ein großer Lügner, Betrüger und Lüstling. Und dazu hatte ich noch die Frechheit, mich für einen ehrenhaften Menschen zu halten! Dies alles wurde mir in einem einzigen Augenblick bewusst, als der Herr mich beim Namen rief. Ich sah die Finsternis meiner Seele und solch eine große Herzenshärte, dass ich gar nicht in der Lage war, es für die Liebe zu öffnen, die sich mir offenbarte. Ich hatte den Schlüssel zum eignen Herzen verloren, denn ich hatte niemals im Leben wirklich geliebt.“

Marino Restrepo hatte verstanden, dass das, was im Leben wirklich zählt, die Liebe Gottes ist, und wie man sie empfängt und an andere Menschen weitergibt. Doch das war noch nicht das Ende des Gerichts. „Als die Stimme Gottes, die mich beim Namen rief, verstummte, fühlte ich eine unvorstellbare und unglaubliche Einsamkeit. Ich war allein und fühlte, dass ich ohne Gott in den Abgrund des Todes stürzte. Die brennende Sehnsucht nach Liebe zerriss mein Herz. Ich hatte das Gefühl, als ob meine Seele gleich aus Mangel an Liebe ersticken würde, denn die Liebe ist für die Seele dasselbe wie die Luft für den Körper. Um mich herum wurde es bedrückend still.“

Eine Reise in eine andere Welt

Marino schaute auf seine Füße und sah, wie sich ein tiefer Abgrund auftat, aus dem unmenschliche Schreie und Geheul zu hören waren. Er wollte nicht dorthin schauen, aber er fühlte sich innerlich dazu gezwungen. Vor den Augen des entsetzten Marino öffnete sich die Hölle und, was noch viel schlimmer war, er war sich vollkommen dessen bewusst, dass er dies verdient hatte. „Ich sah darin nicht Hunderte, nicht Tausende, sondern Millionen von Seelen! In jedem Augenblick fallen weitere Seelen hinein. Ich wusste, dass wir als Katholiken über alles Notwendige verfügen, um nicht dorthin zu kommen. Jesus hat uns besser ausgestattet als die beste Armee der Welt.“ Marino Restrepo sah Szenen, die denen ähnelten, die Schwester Faustine, den heiligen Franziskus, die heilige Jacinta und viele weitere Heilige so entsetzt hatten. Dabei war er in religiösen Dingen ein völliger Ignorant.

Dann wandte sich Gott wieder an ihn und fragte ihn, ob er Sein Werkzeug sein wolle, um den Menschen die Notwendigkeit der Bekehrung zu verkünden. Marino antwortete einfach wie ein Kind: „Ja, wenn ich dazu keine gelehrten Bücher studieren muss.“ Es überraschte ihn, als Gott antwortete, dass die tägliche Lektüre der Heiligen Schrift vollkommen genügen würde, denn das systematische Lesen der Bibel reinigt die menschlichen Sinne: die Augen, die Ohren und die Zunge. Es lässt uns auch die Menschen mit Gottes Augen sehen, was eine große Gnade des Heiligen Geistes ist.

Nach der Vision der Hölle sah Marino das Fegefeuer mit den unterschiedlichen Reinigungsstufen sowie die Seelen, die um unser Gebet und Opfer betteln. Dann sah er den Himmel mit den Seelen der Erlösten und die Engel. Marino begriff, wie groß das Geheimnis der Beziehung zu den Heiligen sein muss; die Hilfe, die sie uns, die wir noch auf der Erde leben, erweisen. Dasselbe betrifft den Beistand der Engel, den wir erfahren. „Gott will nicht, dass irgendeine Seele in die Hölle oder das Fegefeuer kommt“, schreibt Marino, „Sein Wunsch ist es, jeden Menschen direkt in den Himmel zu nehmen. Der Himmel ist unser wahres Zuhause.“

Ãœber die Beichte

Marino Restrepo erkannte die große Macht der Beichte, die im wahrsten Sinne des Wortes die Menschen von den Fesseln des Bösen befreit. Im Markusevangelium finden wir eine gute Beschreibung dieses Sakramentes (vgl. Mk 5,1-17), als Jesus im Land Gerasa einen Besessenen traf, der auf Ihn zukam und Ihn um Befreiung bat. Die ganze „Legion“ böser Geister fuhr in eine Schweineherde, die im See ertrank. In der Seele des Befreiten blieb jedoch eine Wunde, die die Sünde verursacht hatte. Das einzige Heilmittel, welches diese Wunde heilen kann, ist die Eucharistie: eine kleine, unscheinbare Hostie. Unter dieser Gestalt verbirgt sich der wahre Leib Christi. Deshalb ist es so wichtig, nach der Beichte so schnell wie möglich zu kommunizieren.

Während seiner mystischen Erfahrung erkannte der durch seine Entführer zum Tod verurteilte Marino Restrepo mit unwiderlegbarer Sicherheit, dass er 33 Jahre lang im Zustand der Todsünde gelebt und sich nur auf dem Terrain bewegt hatte, das „dem Fürsten dieser Welt“ untersteht. Er wusste, dass seine Seele ohne Beichte für alle Ewigkeit auf diesem Terrain bleiben würde. Damit erklärt Marino das Wunder seiner Befreiung, das ein Geschenk Jesu und eine Gnade der göttlichen Barmherzigkeit war, denn es gab ihm vor allem die Möglichkeit zu beichten.

Die Gnade der Rückkehr auf die Erde

Marino wusste also, dass seine Seele in solch einem Zustand war, dass sie nicht ins Fegefeuer, geschweige denn in den Himmel gehen konnte. „Der Himmel stand offen und alle luden mich ein, doch das Böse, das ich getan hatte, und die fehlende Reue wirkten wie eine Kraft, die mich wegstieß und vom Haus des Vaters fernhielt. Ich fühlte den ungeheuren Druck dieses Bösen. Ich wusste, dass nicht die Dämonen meine größten Feinde waren, sondern ich selbst! Ich brauchte Hilfe und eine Befreiung vom eigenen »Ich«, welches mein Feind Nummer 1. war. (…) Mein Hochmut war so stark, dass er mich nach unten zog, als ob mir jemand einen riesigen Stein um den Hals gebunden hätte. Gleichzeitig wusste ich, wie sehr Gott mir alles vergeben wollte. In einem Akt unermesslicher und nicht nachvollziehbarer Barmherzigkeit sandte Er mich zurück auf die Erde, in den Keller.“

Die Umstände hatten sich nicht geändert. Nur die innere Einstellung des Verurteilten hatte sich geändert, der sich beruhigte und nur darum betete, nicht zu sterben, ohne vorher gebeichtet zu haben. Marino lebte nun jeden Tag im Geist der Reue, opferte alle seine körperlichen und psychischen Leiden für seine Sünden auf. Dabei wusste er, dass ihm das ganze restliche Leben sowieso nicht ausreichen würde, um Genugtuung zu leisten. Er war 47 Jahre alt und bettelte nur um Gottes Barmherzigkeit.

Befreiung und Mission

Marino verblieb noch ein halbes Jahr in der Gewalt der Partisanen. Eines Nachts, ganz überraschend und ohne Angabe irgendwelcher Gründe, führten ihn seine Entführer aus dem Keller heraus und hießen ihn geradeaus gehen, ohne sich umzublicken. „Ich dachte, die Stunde meiner Hinrichtung wäre gekommen. Ich ging und wartete auf die tödliche Kugel, die sich in meinen Rücken bohren würde. Ich ging weiter und weiter, doch es fiel kein Schuss. Auf einer Wegbiegung schaute ich mich vorsichtig um. Die Entführer waren nicht mehr zu sehen, sie hatten sich in den Wald verzogen. Ich war mir jedoch nicht sicher, ob ich frei war. Nach einem halben Jahr als Gefangener hatte ich keinen freien Willen mehr. Ich hatte mich bereits daran gewöhnt, dass mir immer jemand sagte, was ich tun sollte, und ich verlor die Fähigkeit, eigenständige Entscheidungen zu treffen. Ich ging einfach gedankenlos weiter vorwärts, bis mich bei Morgendämmerung ein Bus überholte und einige Meter weiter anhielt. Eine Frau stieg aus, und ich lief auf den Bus zu. Der Fahrer wollte mir die Tür vor der Nase zuschließen, doch ich stemmte mein Knie dagegen und öffnete die Tür. Die Menschen schauten mich angewidert an. Ich hatte wirre Haare, stank vor Schmutz, und die Kleider, die ich seit seinem halben Jahr trug, hingen in Fetzen an mir herunter. Ich musste wie ein Höhlenmensch ausgesehen haben. Schweigend ging ich an den Sitzreihen entlang und setzte mich dann ans Fenster ganz am Ende des Busses. Wir kamen in einer Stadt an, wo ich direkt zur Polizei ging. Meine Familie holte mich sofort ab und brachte mich nach Hause.“

Als sich Marino Restrepo körperlich wieder erholt hatte, bat er um die Beichte bei den Franziskanern. Es war eine sehr lange Beichte … Der Prior, ein italienischer Pater, war damit einverstanden, sein Beichtvater zu werden. Nach einiger Zeit kehrte Marino nach Kalifornien zu seinen erwachsenen Söhnen zurück. Dort lernte er, ein wirklicher Christ zu werden. Beim Gottesdienst fühlte er sich zunächst wie ein Kind, das keine Ahnung hat, was um es herum geschieht. Er hatte fürchterliche Angst, das Böse würde ihn wieder in seinen Bann ziehen, er fürchtete sein altes „Ich“ und träumte nachts davon. Er wusste, dass es ihm nur dann gelingen würde, nicht in noch größeres Unglück zu fallen, wenn er sich von ganzem Herzen an Jesus und die Kirche halten würde.

Anderthalb Jahre später kehrte Marino nach Kolumbien zurück, um Ostern mit seinen Verwandten zu verbringen. Am Palmsonntag war die Kirche so voll, dass es ihm nicht gelang, hineinzukommen. Durch die offene Tür konnte er lediglich ein großes Kreuz erkennen, das über dem Altar hing. Als Marino dieses Kreuz betrachtete, fühlte er, wie Jesus ihn einlud, das Evangelium zu verkünden, den Menschen Zeugnis darüber abzulegen, was er während seiner Gefangenschaft mit den Augen seiner Seele gesehen und was er erlebt hatte. Jesus zwang ihn zu nichts, bat ihn nur darum, diese Aufgabe anzunehmen, um die Seelen, die Ihm so viel bedeuten, zu retten.

Marino zögerte nicht lange. Er verließ Hollywood und beschloss, im Zölibat als weltlicher katholischer Missionar zu leben. Er gründete die Organisation Mision Catolica Peregrinos de Amor. Marino reist unermüdlich um den Globus, um sein Zeugnis und die Botschaft des Evangeliums in den Kirchen zu verkünden. Er hat auch seine Memoiren veröffentlicht. „Manchmal fragen mich die Menschen, ob ich noch Zeit für mich selbst habe. Zeit für mich? 47 Jahre lang hatte ich nur Zeit für mich selbst. Jetzt lebe ich für den Herrn und kenne keine größere Freude. Die Arbeit für Ihn ist für mich eine Quelle innerer Freude. Ich bereise die Welt und rufe, um so viele Menschen wie möglich aufzurütteln und auf die Beine zu stellen. Ich sage ihnen, dass das Leben auf der Erde nur einen kurzen Augenblick währt, wir aber nur diesen Augenblick haben, um zu entscheiden, wie unsere Ewigkeit aussehen wird. Viele lachen mich aus, denn ich sage ihnen, dass ich beschlossen habe, heilig zu werden. Es ist ihnen gar nicht bewusst, dass nur Heilige in den Himmel kommen. Wenn wir uns nicht hier auf Erden heiligen, dann werden wir es im Fegefeuer tun müssen, dies ist aber viel schmerzlicher. Wenn wir jedoch nicht Heilige werden wollen, dann haben wir unsere Wahl bereits getroffen. Und das ist alles.“

Im Leben von Marino Restrepo kam es zu einer radikalen Umkehr dank der unerhörten Gnade der göttlichen Barmherzigkeit, wie er selbst zugibt. Er hat eine zweite Chance bekommen, die er um nichts auf der Welt vergeuden möchte. Marino verkündet sein Zeugnis, denn wir haben uns seiner Meinung nach zu sehr daran gewöhnt, das Christentum zu verweichlichen. In vielen Gesellschaftsschichten ist es heutzutage „politisch unkorrekt“, an die Fesseln der Sünde, an das Wirken Satans, die Hölle etc. zu erinnern. Die sogenannten „anständigen Menschen“ wollen davon nichts hören, denn sie „tun ja nichts Schlechtes“.

Marino Restrepo hat beschlossen, ein Pilger der Liebe zu werden wie Papst Johannes Paul II. und viele andere, die den Mut hatten, die Menschen an die endgültigen Glaubenswahrheiten zu erinnern. Er nimmt die Mühe auf sich, im Lichte Gottes zu leben, denn nach dem, was er selbst erlebt hat, weiß er, dass keine Finsternis dieses Licht auszulöschen vermag. Deshalb ist das Zeugnis des bekehrten Kolumbianers aus Hollywood keine Angstmacherei vor der Hölle. Es spricht vielmehr vom Mut, die Augen mit Liebe und Vertrauen auf die göttliche Barmherzigkeit, auf den Himmel zu richten, denn diese Barmherzigkeit kann den Menschen aus den größten Schwierigkeiten herausholen.



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Dieser Artikel wurde auf der Website "Christlichen Portal" veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung "Liebt einander!" im Februar 2018.




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