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Modekrankheit Superlativitis
By EuroLogos.com
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Eigentlich ist die Bildung von Steigerungsformen innerhalb der deutschen
Sprache weder ein besonders weltbewegendes,
noch ein sonderlich kompliziertes Unterfangen.
Es gilt lediglich einige elementare Regeln
zu beachten und schon kann man die unterschiedlichen
Gradabstufungen einer Eigenschaft nuanciert
und präzise ausdrücken.
Steigerungsformen leicht gemacht
Adjektive verfügen bekanntlich über
drei Steigerungsformen: Positiv, Komparativ
und Superlativ. Mit dem Superlativ gibt man
an, dass bei einem Vergleich von mindestens
drei Personen, Dingen oder Sachverhalten eine
Einheit den höchsten Grad der Eigenschaft
beansprucht. (Herr Schmitz ist der jüngste
Mitarbeiter in der Firma.) Werden nur zwei
Personen, Dinge oder Sachverhalte miteinander
verglichen, wählt man nicht den Superlativ,
sondern den Komparativ. Wenn der Superlativ
nicht als Beifügung zu einem Nomen (der
jüngste Mitarbeiter) oder als Gleichsetzungsglied
(Dieser Mitarbeiter ist der jüngste.)
verwendet wird, setzt man am vor den Superlativ
(Dieser Mitarbeiter ist am jüngsten).
Der Superlativ kann z.B. durch aller-, bei
weitem, weitaus, denkbar verstärkt werden.
Herr Schmitz ist der allerjüngste / bei
weitem der jüngste / weitaus der jüngste
Mitarbeiter. Sehr viel mehr braucht man bezüglich
der Adjektive eigentlich nicht zu wissen.
Der höchste Grad einer bestimmten Eigenschaft
kann aber auch durch den Gebrauch des bestimmten
Artikels (Das ist die Lösung) oder einen
Genitiv (das Programm der Programme) ausgedrückt
werden. Außer den Steigerungsformen
der Adjektive hat die deutsche Sprache allerdings
noch andere Möglichkeiten in petto, um
Vergleiche herzustellen und Höchstwerte
anzugeben. Man kann beispielsweise Adverbien
einsetzen, die den Grad angeben. Andererseits
hilft auch oft die Wortbildung weiter, wobei
die folgenden Beispiele für Höchstwerte
natürlich eher der mündlichen Alltags-
und Umgangssprache zuzuordnen sind: saukalt,
megagünstig, obercool, supertoll.
Die Ausnahmen, die die Regel immer öfter
bestätigen
Wo Regeln sind, können die unumgänglichen
Ausnahmen nicht weit sein...... Einzelne Adjektive
können nämlich nicht gesteigert
werden, wie zum Beispiel tot, einzig, einmalig,
ganz, usw. Und gerade was diese eigentlich
unsteigerbaren Adjektive angeht, ist der eigentliche
Sprachgebrauch - wie so oft - gerade dabei,
alle etablierten Regeln umzustellen.
Fragt man sich zum Beispiel, ob es eine Steigerungsform
von Adjektiven wie optimal oder aktuell gibt,
muss die Antwort streng semantisch gesehen
eigentlich „nein“ lauten: Optimal ist schließlich
schon das Optimum und aktueller als die Gegenwart
kann man auch nur schwer sein... Und doch
finden sich im tatsächlichen praktischen
Sprachgebrauch durchaus Formulierungen wie
"die optimalste Lösung" oder
"die aktuellsten Neuigkeiten". Handelt
es sich hier um sprachliches Unvermögen
bzw. um sprachliche Nachlässigkeit? Oder
hat sich auch hier die allgegenwärtige
Werbesprache wie schon so oft in der Umgangssprache
breit gemacht?
Der inflationäre Gebrauch bestimmter
Adjektive wie "optimal" oder "aktuell"
(es gibt sicher noch weitere) zB. in der Werbebranche,
PR usw., führt dazu, dass der Sprecher
sich mehr oder weniger bewusst darüber
ist, dass dort übertrieben wird, bzw.
dass die Bedeutungsspannen ziemlich "gedehnt"
werden. Da gilt dann auch eine nicht unbedingt
tatsächlich optimale Lösung als
optimal und etwas, was nicht im engen Wortsinn
aktuell ist, als aktuell. Da bleibt dem Sprecher,
wenn er etwas „wirklich“ optimales oder aktuelles
beschreiben will, eigentlich keine andere
Wahl als es zu steigern … und redet daher
von der optimaleren oder gar optimalsten Lösung
für ein Problem oder von den aktuelleren
oder gar aktuellsten Neuigkeiten.
Der Trend zur Superlative
Erleichtert wird diese Phänomen zusätzlich
dadurch, dass es sehr leicht ist, Steigerungsformen
dieser Adjektive zu bilden, die sich auch
korrekt anhören. Und dem allgemeinen
Trend entsprechend stört sich niemand
mehr daran; den problemlosen Umgang mit Superlativen
lernt man heute schließlich durch die
Existenz von Kilo-, Mega- und Gigabytes bereits
im Kindesalter. Wer denkt sich heute noch
etwas, wenn er "Super Plus"-Benzin
tankt oder "Ultra"-Waschmittel in
„Megaperls-Form“ kauft. Die immer häufiger
auftretende Superlativitis ist also sozusagen
eine typische Krankheit der modernen Konsumgesellschaft,
die leider „extremste“ Auswirkungen auf unseren
aktuellen Sprachgebrauch hat…
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