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Zur Rolle der deutschen Sprache - Zweiter Teil: Die deutsche Sprache als Fremdsprache
Zweiter Teil: Die deutsche Sprache als Fremdsprache Weltsprache Deutsch? Wie bereits im letzten Artikel erwähnt, ist Deutsch von den derzeitigen EU-Amtssprachen die Sprache, die innerhalb der EU von den meisten Menschen gesprochen wird. Und doch ist Deutsch keine Weltsprache, wenn wir damit die Verbreitung einer Sprache meinen. Von den derzeitigen Amtssprachen der EU nimmt das Deutsche in einer "Weltrangliste" erst den vierten Platz ein. Und wenn wir es in die zwölf meist gesprochenen Sprachen der ganzen Welt einordnen, dann kommt es gar erst auf Rang zehn. Die Tatsache ist unumstritten; die deutsche Sprache hat, wie schon gesagt, ihr Zentrum in Europa, genauer: in Mitteleuropa. Damit situiert sie sich im Herzen eines seit geraumer Zeit im Umbruch befindlichen Europas: Wirtschaftlich schreitet die europäische Einigung und die Ausrichtung auf den Weltmarkt voran, doch gesellschaftlich geht der Prozess nur langsam vonstatten. Für viele geht der kontinuierliche Wegfall der Grenzen in und um Europa auch einher mit der Angst vor dem teilweisen Verlust kultureller und sprachlicher Vielfalt. Dies macht sich auch im Unterrichtswesen und der allgemeinen Sprachenpolitik bemerkbar. Um dem Trend zur globalen Öffnung gerecht zu werden, muss der Fremdsprachenunterricht in den Schulen der Zukunft eine größere Bandbreite aufweisen: Neben dem Englischen sollen wesentlich mehr Fremdsprachen, vor allem auch die Weltsprachen Chinesisch, Arabisch, Portugiesisch und Russisch gefördert werden. Wird die allgemeine Globalisierung das Aus für die Sprachen der europäischen Nachbarn und somit auch für das Deutsche bedeuten? Besteht überhaupt noch ein Bedarf die deutsche Sprache zu erlernen? Kurz gesagt: wie steht es um die Lernerzahlen der Sprache Goethes in Anbetracht all dieser unterschiedlichen Faktoren? Deutsch als Fremdsprache in Europa Im Gegensatz zu den Statistiken, die Deutsch als Muttersprache betreffen, ist
es für die Fremdsprache um einiges schwieriger,
genaue Zahlen zu ermitteln. Während sich
die Zahlenangaben für Muttersprachler
auf die Gesamtbevölkerung beziehen, gilt
bei Fremdsprachenkenntnissen nur der Bevölkerungsteil
ab 18 Jahren. Auch die unterschiedlichen Maßstäbe
für den Grad der Sprachbeherrschung sowie
die verschiedenen Erhebungsverfahren erschweren
eine genaue Bestimmung. Deutsche Sprache - schwere Sprache? Deutschen Muttersprachlern mag es nicht ohne weiteres auffallen, doch die deutsche Sprache birgt für den anderssprachigen Lernenden einige Überraschungen. Auch wenn Mark Twains Verdikt - "abgesehen vom Buchstabieren und der Aussprache sollte jemand in 30 Stunden Englisch lernen können, Französisch in 30 Tagen und Deutsch in 30 Jahren" - wohl ein klein wenig übertrieben ist: Im Gegensatz zum Englischen, das den Lernenden zu Beginn einen relativ schnellen Zugang ermöglicht und seine Schwierigkeiten erst bei der Vertiefung der Studien offenbart, verhält es sich mit der deutschen Sprache genau umgekehrt. Doch auch wenn es Zeit und Kraft kostet: Ist nicht gerade das Erlernen einer Fremdsprache, ein wichtiger Schritt zur Vertiefung des Bewusstseins für die Bedeutung der sprachlichen Vielfalt und der damit verbundenen kulturellen Werte?
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