Autor: Editorial Staff,
"Liebt einander!" 3/2011 → Die Bewegung der Reinen Herzen
Gott, der die Liebe ist, kann man durch die reine Liebe erfahren (anschauen). Diese Liebe ist eine Gabe Gottes und entsteht in den Herzen des Mannes und der Frau.
Habe keine Angst
Zum ersten Mal in ihrem Leben war sie Zeugin bei Exorzismen gewesen. Spürbar erlebte sie die entsetzliche Anwesenheit der bösen Geister. Während der Exorzismen, die zwei Stunden lang dauerten, betete die ganze Gemeinschaft eifrig den Barmherzigkeitsrosenkranz, und der Exorzist sprach bestimmte Gebete. Sie hörte die Stimmen der bösen Geister, die Ekel und Schrecken erweckten. Dies war für sie solch ein schockierendes Ereignis, dass sie Zuhause panische Angst verspürte. Erst ihr Pfarrer erklärte ihr, dass diese Erfahrung eine besondere Gnade war, damit ihr bewusst würde, dass böse Geister wirklich existieren und dass es sich um ein Geheimnis handelt, welches bei jedem Menschen Angst und Schrecken hervorruft. Durch die Exorzismen werden die bösen Geister dazu gezwungen, ihre Anwesenheit zu offenbaren und dies ist für sie eine Niederlage, denn sie wollen auf keinen Fall entdeckt werden, damit die Menschen sie nicht wahrnehmen und am besten erst gar nicht an ihre Existenz glauben. Wenn die Menschen bewusst und freiwillig Todsünden begehen und nicht zur Beichte gehen, dann lassen sie sich von diesen schrecklichen, gesetzlosen Kreaturen beherrschen. Und das ist das größte Drama des Menschen, wenn er nämlich im Zustand der Todsünde lebt und die göttliche Barmherzigkeit von sich weist. Dann wird er durch die Mächte des Bösen, die seine ewige Verdammnis wollen, versklavt und manipuliert. Man braucht die unreinen Geister nicht zu fürchten, denn wenn man im Zustand der heilig machenden Gnade ist, vereint mit der Liebe Christi lebt, dann fürchten diese bösen Geister uns und können uns nicht schaden. Man sollte sich nur vor dem Verharren in der Todsünde fürchten, denn dann begibt man sich freiwillig in die Sklaverei der bösen Mächte.
Die bösen Geister führen uns hinterlistig in Versuchung und leiten zu den Sünden der Unreinheit an. Die Muttergottes sagte in Fatima zu der seligen Jacinta, dass die Sünden, die die meisten Menschen in die Hölle bringen, die Sünden der Unreinheit sind. Die Hölle ist der absolute Egoismus, und die Sünden der Unreinheit vertiefen den Egoismus und zerstören die Fähigkeit zu lieben – deshalb sind sie nichts anderes als ein Weg, der zur Hölle führt. Gott lässt keinen Zweifel übrig: „Wisst ihr denn nicht, dass Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden? Täuscht euch nicht! Weder Unzüchtige noch Götzendiener, weder Ehebrecher noch Lustknaben, noch Knabenschänder, noch Diebe, noch Habgierige, keine Trinker, keine Lästerer, keine Räuber werden das Reich Gottes erben“ (1.Korinther 6, 9-10). Die Sünden der Unreinheit sind besonders gefährlich, denn sie betreffen die menschliche Sexualität, die mit besonders starken sinnlichen und emotionalen Empfindungen behaftet ist. Die Gefahr besteht darin, dass man die Sünde der Unreinheit mit diesen Empfindungen gleichsetzt, was zu der falschen Überzeugung führt, dass Gott durch das 6. und 9. Gebot etwas verbietet, was seinem Wesen nach gut und angenehm ist.
Die Berufung zur reinen Liebe
Der Mensch besitzt eine sehr große Würde, denn er wurde als Mann und Frau nach dem Bild Gottes geschaffen, der in der absoluten Einheit seiner Gottheit die Kommunion dreier Personen ist: Er ist Vater, Sohn und Heiliger Geist. Gott selbst beruft den Menschen (Mann und Frau) zur Liebe. Diese Berufung zur Liebe besitzt eine eigene außergewöhnliche, metaphysische Schönheit in der geistigen, emotionalen und körperlichen Dimension. Gott ruft uns auch gleichzeitig dazu auf, diese Gabe der Berufung zur reinen Liebe nicht zu verfälschen, ihren Reichtum nicht zu zerstören und ihre Schönheit nicht zu verunstalten. Der Geschlechtsverkehr zwischen Mann und Frau ist in den Plänen Gottes als ein Zeichen ihrer gegenseitigen, unauflösbaren bräutlichen Liebe gedacht. Er sollte das vollkommene, selbstlose und gegenseitige Geschenk des geistigen und körperlichen Reichtums ihrer Persönlichkeiten zum Ausdruck bringen. Damit dies möglich wird, hat Jesus Christus das Ehesakrament festgesetzt. Durch dieses Sakrament werden Mann und Frau füreinander zu Ehemann und Ehefrau, und Jesus Christus ist die Garantie ihrer unauflösbaren Einheit und Liebe. Den Geschlechtsverkehr hat Gott nur für Eheleute bestimmt; er soll das Zeichen des Ehesakramentes sein, eine Erfahrung gegenseitiger Liebe in der Liebe Gottes, ein Ort, an dem das Wunder der Erschaffung neuer menschlicher Wesen stattfindet. Gott beruft Mann und Frau zu gegenseitiger Liebe, und Seine Stimme erklingt in ihren Gewissen durch den Ruf: „Selig, die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott schauen“. Gott, der die Liebe ist, kann man durch diese reine Liebe erfahren (anschauen). Diese Liebe ist eine Gabe Gottes und entsteht in den Herzen des Mannes und der Frau.
Das Gift des Bösen
Worin besteht das todbringende Wesen des Bösen, sein Gift, das die Sünden der Unreinheit wie Selbstbefriedigung, Geschlechtsverkehr vor der Ehe, Pornografie, Homosexualität, Ehebruch, Verhütungsmittel usw. in sich tragen? Hinter all diesen Sündensteckt Egoismus, die Herabwürdigung des menschlichen Leibes zum Gegenstand und zur Quelle sinnlicher Vergnügungen und Gefühlsstimulationen. Der Mensch ist eine Person und darf niemals wie ein Gegenstand zur Befriedigung sinnlicher und emotionaler Bedürfnisse behandelt werden, denn dies verletzt seine Würde und zerstört die Liebe: „Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt und den ihr von Gott habt? Ihr gehört nicht euch selbst, denn um einen teuren Preis seid ihr erkauft worden. Verherrlicht also Gott in eurem Leib!“(1.Korinther 6, 19-20).
Wenn jemand die Sünde der Unreinheit begeht, dann konzentriert er sich nur auf sich selbst, auf seine eigenen sinnlich-emotionalen Empfindungen, zerstört also die Liebe, vertieft den Egoismus, macht sich von diesen Empfindungen abhängig und übergibt sich in die Sklaverei der Mächte des Bösen. Gott dagegen beruft den Menschen zur Liebe, d.h. zur selbstlosen Gabe seiner selbst nach dem Vorbild der Personen in der Heiligsten Dreifaltigkeit.
Der erste Schritt auf dem Weg zur reinen Liebe besteht darin, dass man sich dessen bewusst wird, welch große Zerstörung jede bewusst und freiwillig begangene Sünde der Unreinheit im geistigen Bereich darstellt. Man muss täglich um die Abneigung gegen die Sünde und die Gabe eines reinen Herzens bitten.
Folge Mir nach
Johannes Paul II. appellierte an uns: „Und deshalb bitte ich Euch, dass Ihr in diesem ungeheuer wichtigen Abschnitt Eurer Jugend das Gespräch mit Christus nicht unterbrecht, sondern es noch intensiver fortführt. Wenn Christus sagt. »Folge Mir nach!«, dann kann Sein Aufruf bedeuten: »Ich rufe dich zu einer anderen Art von Liebe auf …«, er bedeutet aber oft: »Folge mir nach«, dem Bräutigam der Kirche – und meiner Braut … komm, werde auch du zum Bräutigam deiner Braut (…), werde auch du zur Braut deines Bräutigams. Werdet beide zu Teilnehmern dieses Geheimnisses, dieses Sakramentes, welches der Brief an die Epheser als »groß« bezeichnet, und zwar in Bezug auf Christus und die Kirche“.
Lass nicht zu, dass Du dein Leben verspielst. Treffe die Entscheidung, dich vollkommen Christus zu übergeben, um in Seiner Klinik der Reinen Herzen geheilt zu werden und zur Liebe zu reifen.
Die Klinik der Reinen Herzen
Lass Dich nicht von der Werbung der Ausschweifung und der Pornobranche versklaven! Nur Jesus ist „der Weg und die Wahrheit und das Leben“ (Johannes 14, 6). Seine Liebe ist größer als alle Mächte des Bösen. Lehne Dich vertrauensvoll an Jesus, übergebe Dich Ihm täglich zur vollkommenen Verfügung, damit Er Dich aus der Sklaverei der Sünde befreien kann und Dich lehrt, mit einer reinen Liebe zu lieben. Bemühe Dich jeden Tag, den Forderungen Jesu gemäß zu leben. Schwimme mutig gegen den Strom der „Zivilisation des Todes“ und des brutalen Egoismus. Um dieses Ziel zu erreichen, übe Dich in Selbstdisziplin bei der Umsetzung Deines Tagesablaufs, in dem es Zeiten für das Gebet, die Arbeit und Erholung geben muss (übe am besten irgendeine Sportart aus; Schlaf ist auch sehr wichtig, gehe deshalb früher schlafen und stehe auch früher auf). Empfange regelmäßig die Sakramente der Beichte und Eucharistie – das ist das Wesentliche der geistigen Therapie in der Gemeinschaft der Reinen Herzen; diese ist gleichzeitig die „Klinik der Reinen Herzen“, in die Jesus alle ohne irgendeine Ausnahme einlädt. „Die Keuschheit erfordert das Erlernen der Selbstbeherrschung, die eine Erziehung zur menschlichen Freiheit ist. Die Alternative ist klar: Entweder ist der Mensch Herr über seine Triebe und erlangt so den Frieden, oder er wird ihr Knecht und somit unglücklich“ (Katechismus der Katholischen Kirche 2339). Die Selbstbeherrschung und ein reines Herz erlangt man nur durch harte geistige Arbeit und Vereinigung mit Jesus, der Arzt, Erzieher und Führer auf den schwierigen Wegen des geistigen Lebens ist. Die Kur in der „Klinik“ Jesu besteht im Heranreifen zu einer selbstlosen und reinen Liebe. Es ist auch ein mühsamer Aufstieg auf den geistigen Gipfel, der Liebe genannt wird. Habe keine Angst, zusammen mit Jesus dieses wichtigste Abenteuer Deines Lebens in der Bewegung der Reinen Herzen zu beginnen.
Wer kann in die Bewegung der Reinen Herzen eintreten? Jeder, der Jesus sein Herz zur Heilung übergeben und von Ihm lernen will, mit einer reinen Liebe zu lieben.
Welche Anforderungen gibt es? Man muss den aufrichtigen Willen haben, die Verpflichtungen aus dem Weihegebet der BDRH zu erfüllen, insbesondere die Verpflichtung zum täglichen Gebet, zum sofortigen Beichten jeder schweren Sünde, um immer in der heilig machenden Gnade zu leben und systematisch an sich arbeiten zu können.
Wann und wie kann man der Bewegung der Reinen Herzen beitreten? Jederzeit! Gehe zunächst zur Beichte, und wenn Du Jesus in der Heiligen Kommunion empfangen hast, dann übergebe Ihm Dein Herz, indem Du das folgende Weihegebet betest:
Herr Jesus Christus, ich danke Dir, dass Du mich mit einer grenzenlosen Liebe liebst, mit einer Liebe, die vor dem Bösen beschützt, die aus den schlimmsten Niederlagen emporhebt und die die schmerzhaftesten Wunden zu heilen vermag. Ich übergebe Dir mein Gedächtnis, meinen Verstand, meinen Willen, meine Seele und meinen Leib zusammen mit meiner Geschlechtlichkeit.
Ich verspreche, bis zur sakramentalen Eheschließung keinen Geschlechtsverkehr zu vollziehen. Ich beschließe, keine pornografischen Zeitschriften, Programme oder Filme zu kaufen, zu lesen und anzuschauen. (Mädchen können hinzufügen: „Ich beschließe, mich nicht aufreizend anzuziehen und auch sonst keine lüsternen Gedanken oder Begierden bei anderen zu erwecken.”) Ich verspreche, Dir täglich im Gebet und bei der Bibellesung zu begegnen, Dich oft in der Heiligen Kommunion zu mir zu nehmen und die Anbetung des Allerheiligsten
Sakramentes zu praktizieren. Ich beschließe, regelmäßig zu beichten, mich nicht entmutigen zu lassen und mich sofort nach jedem Sündenfall zu erheben.
Herr Jesus Christus, lehre mich, wie ich systematisch an mir arbeiten kann, um meine sexuellen Regungen und Emotionen kontrollieren zu können. Ich bitte Dich um den Mut, täglich aufs Neue gegen den Strom zu schwimmen, damit ich keine Drogen nehme und alles meide, was abhängig macht, vor allem Alkohol und Nikotin. Lehre mich, so zu handeln, dass die Liebe an erster Stelle in meinem Leben steht.
Maria, meine Mutter, führe mich auf den Wegen des Glaubens zur Quelle der Liebe – zu Jesus. Gleich dem Diener Gottes, Johannes Paul II., möchte ich mich vollkommen Dir anvertrauen: „Totus tuus, Maria!” In Dein unbeflecktes Herz lege ich mich ganz hinein, alles, was ich bin, alle meine Schritte, jeden Augenblick meines Lebens. Selige Karoline, erbitte mir ein reines Herz. Amen!”
Versuche, dieses Gebet täglich zu beten. Informiere unsere Redaktion über dieses große Ereignis – Deinen Beitritt in die Bewegung der Reinen Herzen. Sende uns Deine Angaben (Vor- und Nachname, Adresse, E-Mail, Geburtsdatum, Datum des Eintritts in die BDRH), damit wir Dich in das Buch der Reinen Herzen eintragen und Dir einen besonderen Segen zukommen lassen können.
Jesus bittet Euch, dass Ihr Eure Glaubenszeugnisse darüber, wie ihr zu der Entscheidung über den Eintritt in die BDRH gelangt seid, niederschreibt und uns zuschickt. Teilt Euren Glauben und Eure Erfahrungen beim Kampf gegen die Versuchungen, die Sünden der Unreinheit, die Süchte und die Mächte des Bösen mit anderen Menschen. Jesus möchte viele verloren gegangene Menschen erreichen, damit diese ihre Herzen öffnen und den Schatz des Glaubens annehmen. Wir beten in unserer Redaktion täglich in Euren Anliegen. Um 7°°Uhr morgens beten wir ein Geheimnis des Rosenkranzes, und um 15°°Uhr beten wir den Barmherzigkeitsrosenkranz. Wir bitten alle Mitglieder der BDRH um Gebet füreinander. In dieser geistigen Gebetsgemeinschaft wirkt die außergewöhnliche Macht Gottes, die wir beim täglichen Kampf gegen die Mächte des Bösen so sehr brauchen. „Vor allem greift zum Schild des Glaubens! Mit ihm könnt ihr alle feurigen Geschosse des Bösen auslöschen. Nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, das ist das Wort Gottes. Hört nicht auf, zu beten und zu flehen! Betet jederzeit im Geist; seid wachsam, harrt aus und bittet für alle Heiligen“ (Epheser 6, 16-18).
Ich segne Euch von ganzem Herzen und das Redaktions-Team
