Autor: Zeugnis,
"Liebt einander!" 1/2011 → Die Bewegung der Reinen Herzen
Ohne Jesus wäre ich schon längst untergegangen, aber mit Ihm vermag ich alles.
Im Gymnasium war ich ein schüchternes, komplexbeladenes Mädchen, das nichts so sehr scheute wie die Kritik anderer. Es war vielleicht auch aus diesem Grunde, dass ich mit einem Mädchen Freundschaft schloss, das immer selbstbewusst und schlagfertig war und im Mittelpunkt stand. Ich wollte wie sie sein und versuchte, sie nachzuahmen. Ich gebrauchte schmutzige Ausdrücke, rauchte Zigaretten und Marihuana. Es fehlten mir nur die entsprechenden Markenklamotten, um damit vor anderen anzugeben.
Meine Freundin kannte meine Situation; sie selber war auch nicht reich, hatte aber trotzdem immer die neuesten Klamotten an und konnte sich die teuersten Parfums leisten. Eines Tages verriet sie mir ihr Geheimnis. Sie sagte: „Das ist leicht verdientes Geld, das wird Dich nichts kosten“ … Es stellte sich aber später heraus, dass es mich sehr viel kostete, zu viel …
Ich begann wie sie, meinen Körper zu verkaufen. Ich wurde eine Prostituierte …
Jedes Mal, wenn wir Informatikunterricht hatten, begannen wir zu chatten. Da konnte man eine Menge Sponsoren finden … Das erste Mal war es am schlimmsten, dann konnte ich es nicht mehr aufhalten und lebte so mit einigen Pausen drei Jahre lang … Ich wollte es beenden, aber die Versuchung, schnell an Geld zu kommen, erwies sich als stärker … Ich denke, ich wäre wirklich ganz tief unten gelandet, wenn es nicht zu einem entscheidenden Ereignis in meinem Leben gekommen wäre – ich wurde schwanger. Ich wollte nicht abtreiben, obwohl meine ganze Familie mir dazu riet. Meine Schwester wollte mir sogar eine private Behandlung finanzieren, aber ich schlug diese „Hilfe“ ab. Nur meine Mutter unterstützte mich und tut dies bis heute.
Ich danke Gott von ganzem Herzen für dieses Kind. Ihm verdanke ich es, dass mir endlich bewusst wurde, wie schrecklich mein Leben war.
Es hat mir auch ein Priester aus unserer Gemeinde sehr geholfen. Obwohl ich selber nicht gläubig war und allem, was mit dem Christentum im Zusammenhang stand, feindlich gegenüber stand, half dieser Priester mir ganz selbstlos. Er sprach nicht über den Glauben oder über Gott, sondern half einfach. Das hat mich nachdenklich gemacht.
Die Taufe meiner Tochter war ein wichtiger Schritt auf meinem Weg zurück zu Jesus. Ich ging zum ersten Mal seit über 10 Jahren zur Beichte. Dann erwartete mich noch ein langer Weg der Bekehrung, aber Gott gab mir die ganze Zeit über Zeichen Seiner Gegenwart und Liebe und ließ mich verstehen, dass Er mich so liebt, wie ich bin.
Leider bin ich noch so manches Mal gefallen. Nach einem solchen Fall bin ich depressiv geworden; ich begann, Angst vor den Menschen zu haben, konnte mich selbst nicht mehr im Spiegel anschauen, bin tagelang nicht mehr aus dem Bett gekommen, konnte nichts essen, ekelte mich vor mir selber … Und da streckte mir Gott wieder Seine hilfreiche Hand entgegen; er schickte mir Seinen Priester. Ich legte eine Lebensbeichte ab. Ich empfing Jesus in meinem Herzen und fühlte deutlich die innige Vereinigung mit Ihm. Seit dieser Zeit bemühe ich mich, regelmäßig zu beichten, und so oft wie möglich Jesus in meinem Herzen zu empfangen. Ich kämpfe die ganze Zeit über um Reinheit.
Ohne Jesus wäre ich schon längst untergegangen, aber mit Ihm vermag ich alles.
